Historischer Überblick

Alles begann im Jahre 1901. Die Bürgervertretung beschloss die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Lubmin. Es galt, Hab und Gut und vor allem das Leben der Bevölkerung und der Sommergäste zu schützen und diese vor möglichen Gefahren zu retten. 
Gerade um den „Seebad-Titel“ zu erhalten, mussten Maßnahmen ergriffen werden, die Gäste vor Unheil zu bewahren. Im Ort waren zu dieser Zeit die ersten Pensionen und Gästeunterkünfte entstanden. Die Zahl der Gäste stieg stetig an. 
Der Gemeindevorsteher beauftragte den Bürger Jochen Beug mit dem Aufbau der örtlichen Feuerwehr. Es galt, finanzielle Mittel zu organisieren, die Ausbildung der Freiwilligen zu ermöglichen und Geld für erste technische Hilfsgeräte bereitzustellen. Eine große Herausforderung der Verantwortlichen; zählte doch der Ort seinerzeit kaum 600 Einwohner.

Entgegen einer weit verbreiteten Meinung werden auch heute der abwehrende Brandschutz und die allgemeine Hilfe hauptsächlich durch ehrenamtliche Kräfte sichergestellt. Bei einer Gesamtzahl von 2.054 Städten in Deutschland existieren nur rund 100 Berufsfeuerwehren. Ohne den Einsatz der ehrenamtlichen Helfer wäre ein abwehrender Brandschutz in den Städten und erst recht in den ländlichen Bereichen nicht sicherzustellen.

Die Ausrüstung der Feuerwehren hat sich in den letzten gut 120 Jahren natürlich grundlegend verändert. Die meisten freiwilligen Feuerwehren sind heute mit modernen Geräten ausgestattet, um im Ernstfall schnelle und professionelle Hilfe leisten zu können. Die Geräteausstattung variiert im Einzelnen stark und ist in den Städten anders ausgeprägt als in den ländlichen Regionen.
Bei der Gründung 1901 bestand die Ausrüstung im Wesentlichen in einem Wasserfass, das auf einem Radgestell montiert war und per Hand gezogen werden musste.

In der Folgezeit benutzte man in der Regel einen Leiterwagen, wobei im Ernstfall zunächst bei einem der Hofbesitzer zunächst Pferde geholt werden mussten, die den Leiterwagen ziehen sollten. 

Im Laufe der Zeit gab es dann Pumpen, die auf einem Radgestell montiert von Hand bedient werden mussten. Erst nach dem 2. Weltkrieg erhielt die Freiwillige Feuerwehr Lubmin ihr erstes motorisiertes Einsatzfahrzeug; einen Garant K 30 mit Schlauchanhänger und TS 8 (1956).

In den 50zigern und 60zigern entwickelte sich die Feuerwehr weiter. Es entstand die 1. Frauengruppe, die von Willi Breitsprecher ausgebildet wurde. Wenig später kam die Ausbildung des Feuerwehrnachwuchses hinzu. Die „Jungen Brandschutzhelfer“ waren geboren.

In der Umbruchzeit 1989/90 wurde unsere Feuerwehr fast ein Opfer des Umbruches.

Es ist dem ehemaligen Bürgermeister Dietrich Gülzow zu verdanken, dass die Wehr erfolgreich reorganisiert werden konnte. Mit lediglich 6 „Getreuen“ fing er 1990 an, Mitglieder für eine „neue“ Wehr zu werben und deren Ausrüstung zu organisieren. In den „wilden“ Umbruchzeiten war dies nicht einfach, da die Verwaltungsstrukturen nicht so aufgebaut waren, wie wir sie heute kennen.

Die Bemühungen zeigten schnell Früchte. Bereits ein Jahr später zählte die Wehr 20 Mitglieder.

Dietrich Gülzow erkannte, dass eine modernere Ausrüstung auch entsprechende Räumlichkeiten erfordern würde. Er wandte sich in zahlreichen Briefen u.a. an den ehemaligen Ministerpräsidenten MV, Prof. Dr. Gomolka, an die damalige Treuhandchefin Dr. Breuel und an den Innenminister Rudolf Seiters. Letzterer ebnete dann auch den Weg. Nach einigen Verhandlungen erhielt die Gemeinde das Bäckereigebäude des ehemaligen Backwarenkombinats von der Treuhand.
Nun mussten Fördermittel organisiert und der Umbau überwacht werden. Pünktlich zum 95. Jahrestag 1996 wurde das neue Gebäude übergeben.

Auch der weitere Aufbau der Feuerwehr verlief planmäßig. 1993 gründete man eine Jugendwehr. Dank des großen Engagements ihrer Jugendwarte sind in der Jugendfeuerwehr heute ca. 50 Kinder und Jugendliche. Sie ist damit die Größte im ganzen Landkreis.

Auch die Frauenabteilung, die ihre Aktivitäten bereits zu DDR-Zeiten eingestellt hatte, konnte wiederbelebt werden.

Heute hat die FFW Lubmin 68 Mitglieder, die sich ehrenamtlich um den Brandschutz kümmern und Hilfeleistungen erbringen.
Unterstützt werden sie vom Förderverein „Freunde der FFW Lubmin eV“, der 14.10.2005 gegründet wurde.
Um auch in Zukunft gut aufgestellt zu sein, wird die Gemeinde „Am Teufelstein“ ein modernes Einsatzgebäude errichten. Wir hoffen, dass das Gebäude pünktlich zum 125 jährigen Bestehen der FFW Lubmin in Nutzung genommen werden kann.